Geschäftsbericht für das Jahr 2023

RVM legt Geschäftsbericht für das Jahr 2023 vor

Der kommunale Mobilitätsdienstleister setzt in nur acht Monaten 68.000 Deutschlandtickets ab

Münsterland. Die Regionalverkehr Münsterland GmbH (RVM) präsentiert ihren Geschäftsbericht für das Jahr 2023. In diesem Jahr wird der Geschäftsbericht zum ersten Mal als rein digitales Format veröffentlicht. Trotz Fachkräftemangel und schlechter Konjunktur kann die RVM mit guten Fahrgastzahlen und steigenden Ticketverkäufen punkten. Der Bericht reflektiert ein Jahr voller Fortschritte und bedeutender Meilensteine für die RVM, aber auch für die Mobilitätsbranche.

Stabile Fahrgastzahlen

Mit insgesamt 23,8 Millionen Fahrgästen konnte die RVM die Zahl aus dem Ausnahmejahr 2022 bestätigen. 2022 waren die Fahrgastzahlen durch das 9-Euro-Ticket deutlich angewachsen. Die Zahl aus 2023 spiegelt das Vertrauen und die Zufriedenheit der Kunden in das kommunale Busunternehmen wider. Die Fahrgastverteilung hat sich leicht verändert. Die hohe Nachfrage der sogenannten Jedermannfahrgäste aus 2022 sank von 8,4 auf 7,6 Millionen. Dafür konnte der Ausbildungsverkehr Zuwächse von rund 0,8 Millionen auf 15,4 erzielen. „Mit den Fahrgastzahlen können wir zufrieden sein, sie zeigen, die Busse der RVM sind ein wichtiger Baustein für die Mobilität und den Klimaschutz im Münsterland“, resümiert Julian Hericks, Geschäftsführer der RVM. „Und das ohne das sehr günstige 9-Euro-Ticket, das im Sommer 2022 für drei Monate angeboten wurde.“

Fast 68.000 verkaufte Deutschlandtickets

Im 1. Mai 2023 wurde das Deutschlandticket für Fahrten im Öffentlichen Nahverkehr eingeführt. Die RVM hat in den verbliebenen acht Monaten des vergangenen Jahres insgesamt fast 68.000 Deutschlandtickets verkauft. Die erfolgreiche Einführung des Deutschlandtickets hat die Nutzung des Nahverkehrs vereinfacht und attraktiver gemacht. Dies trug auch zur Stabilisierung der Fahrgastzahlen bei, da es auch im regionalen Kontext ein attraktives Angebot darstellt. Allerdings hat es auch zu Verwerfungen bei der bisherigen Einnahmestruktur geführt. „Auf die teilweise kurzfristigen politischen Entscheidungen haben wir agil und kompetent reagiert, so dass unsere Fahrgäste fristgerecht ihr Ticket erhalten haben“, erklärt Julian Hericks die Herausforderungen bei der Einführung des Deutschlandtickets. Besonders das Deutschlandticket Job und das Deutschlandticket Sozial, das zum Jahresende in den Kreisen Borken, Coesfeld, Steinfurt und Warendorf umgesetzt wurde, bedurfte einer engen Abstimmung mit den Eigentümern der RVM.

BuBiM-App als Ticketshop

Die RVM hat ihre digitalen Angebote weiter ausgebaut. Die BuBiM-App, die bereits über 117.000 Mal heruntergeladen wurde, erhielt zahlreiche Updates. Dazu gehört auch die Möglichkeit, das Deutschlandticket nach dem Erwerb in der eigenen Wallet abzuspeichern, oder als sogenanntes Widget direkt auf dem Startbildschirm zu platzieren. „Die App ist heutzutage viel mehr als nur statische Fahrplanauskunft. Sie ist Live-Auskunft, Ticketberater, Ticketshop und vieles mehr“, erklärt Julian Hericks die Vorteile der App. Im Kreis Coesfeld steht für die Bürgerinnen und Bürger neben der BuBiM-App die kommit!-App zum kostenlosen Download bereit. Sie bündelt die Angebote rund um das Projekt BüLaMo.

ExpressBusse

Mit dem BaumwollExpress X80 im Kreis Borken und dem MünsterlandExpress X90 im Kreis Coesfeld waren 2023 zwei ExpressBusse der RVM im Münsterland unterwegs. Beim X80 ging es in seinem zweiten Jahr vornehmlich darum, die Bekanntheit weiter zu steigern. Eine Vielzahl an Marketingmaßnahmen sorgten für stetig wachsende Fahrgastzahlen. Der X90 hat sich nach drei Jahren insbesondere für Berufspendler zwischen Olfen, Lüdinghausen, Senden und Münster eine tragende Rolle erarbeitet, die mit dem Mobilitätspreis Münster und dem Mobilitätspreis NRW bedacht wurde.

Antriebswende – Einstieg in die Elektromobilität

„Mit dem Begriff Antriebswende fasst die RVM alle Arbeiten zusammen, die nötig sind, damit in Zukunft Elektrobusse durch das Münsterland fahren können“, sagt Dr. Herbert Bleicher, Aufsichtsratsvorsitzender der RVM. Das wohl größte Projekt der Unternehmensgeschichte umfasst die drei zentralen Aufgabenbereiche Umbau der Standorte, Beschaffung der E-Busse und Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Die vier Betriebshöfe der RVM werden umfassend umgebaut und auf den Betrieb von Elektrobussen vorbereitet. Im Jahr 2023 wurden die ersten Elektrobusse bestellt. Aufgrund der langen Lieferzeiten rechnet die RVM mit der Auslieferung im September. Bis dahin finden umfangreiche Mitarbeiterschulungen für das Fahr- und Werkstattpersonal statt. Denn ein Elektrobus lässt sich anders fahren, auch bei Wartung und Reparatur unterscheiden sich die Elektrobusse von Dieselbussen. „Für unsere Fahrgäste wird sich in erster Linie nichts ändern, die Fahrpläne und Fahrzeiten bleiben auch durch den Einsatz von Elektrobussen unverändert“, sagt Julian Hericks. „Außer dass die Elektrobusse deutlich geräuschärmer sind“, ergänzt Dr. Herbert Bleicher.

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